Kurator_Innen: Birgit Bosold, Wolfgang Theis

Petra Gall kam nach ihrem Studium (Geschichte, Politik und Russisch) 1981 nach Westberlin. Die Autodidaktin fotografierte alles, was der Westberliner Underground hergab: die Frauen- und Lesbenszene von der "Nacht der bösen Mösen" bis zum Mädchenprojekt in Kreuzberg und die Musik-Szene von Diamanda Gallas über die Rainbirds bis hin zu Nick Cave. Sie porträtierte Ikonen der Zeit wie Ulrike Ottinger oder Charlotte von Mahlsdorf und dokumentierte die schrillen Off-Modemessen der 1980er Jahre. In den 1990er Jahren wandte sie sich ihrer großen Leidenschaft, dem Motorradfahren zu und produzierte Tourenreportagen aus der ganzen Welt.

Rüdiger Trautsch besuchte die Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und arbeitete als Layouter in Werbeagenturen. Von 1973 bis 1981 studierte er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ab 1981 arbeitete Rüdiger Trautsch als selbstständiger Fotograf für Werbeagenturen und Modezeitschriften und betrieb zusammen mit seinem Freund Ken Hall ein Fotostudio.
Seine Fotoprojekte sind als Langzeitprojekte konzipiert, so zum Beispiel die Serien "Folsom", "Bärenparty", "Damenimitatoren" und "Männer Paare". Rüdiger Trautsch hat die Schwulenbewegung seit den 1970er Jahre fotografisch begleitet.